Ernährungstherapie
bei ungewolltem Gewichtsverlust
Ernährung in schwierigen Zeiten – Energie für mehr Lebensqualität
Egal ob Sie mit sportlicher Ambition rudern, mit Ihren Enkeln toben, auf dem Motorrad durch die Landschaft cruisen oder auf dem Boot die Nase in den Wind halten. Wir möchten, dass Sie die Kraft dazu haben. Auch, wenn das Leben Sie gerade besonders herausfordert.
Im Rahmen einer schwerwiegenden Erkrankung – wie Krebs, chronischer Niereninsuffizienz und Kurzdarmsyndrom – oder auch mit fortschreitendem Alter verlieren viele Menschen an Gewicht und damit auch die Energie, die Dinge zu tun, die eigentlich die Qualität ihres Lebens ausmachen.
Dinge, aus denen sie Kraft schöpfen. Dinge, die sie glücklich machen: Sich mit dem Freundeskreis treffen, den Garten verschönern, wandern, sich im Sportverein engagieren, …
Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen Wege aufzeigen, Ihre Batterien mit einem klugen Ernährungsmanagement aufzuladen. Wir erklären Ihnen, welche Nährstoffe Sie warum brauchen und wie Sie sich erholen.
Wir möchten uns mit Ihnen gegen krankheitsbedingte Mangelernährung und ungewollten Gewichtsverlust stellen.
Und wir möchten Expertenwissen mit Ihnen teilen, das Ihnen helfen kann, den Herausforderungen und Symptomen von Erkrankungen und Alterserscheinungen klug zu begegnen.
Damit Sie – gerade in gesundheitlich anspruchsvollen Zeiten – die Energie haben, den schönen Dingen wieder mehr Raum in Ihrem Leben zu geben.
Wir sind für Sie da
Das Team vom Ernährungsguide – Ihre persönliche telefonische Ernährungsberatung
Dieser professionelle Service hilft mit seinem umfassenden Leistungsangebot, Patienten wie Ihnen, die an einer Mangelernährung leiden, oder bei denen ein Risiko für eine Mangelernährung besteht, möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu beraten.
Der Ernährungsguide zeichnet sich durch ein kompetentes Team aus, das langjährige Fachexpertise in der Ernährungsmedizin, wie z.B. bei Krebs, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Niereninsuffizienz, Stoma und geriatrischen Herausforderungen, hat.
Gezielte ernährungstherapeutische Unterstützung erhalten Sie bei der gebührenfreien Telefonberatung.
Kontaktieren Sie uns – kostenlos und unverbindlich
Risikofaktor Gewichtsverlust – Warum Sie sich mehr Gewicht geben sollten
Gewicht hat Bedeutung. Wir wollen Ihnen, Ihrem Leben und dessen Qualität Gewicht geben. Ernährung ist dafür ein wesentlicher Faktor.
Manche Betroffenen betrachten eine Gewichtsabnahme zunächst als eine Art „positiven Nebeneffekt“. Das kann eine gefährliche Fehleinschätzung sein. Denn ein ungewollter Gewichtsverlust bedeutet möglicherweise auch einen Verlust von Kraft, Energie, Chancen und Lebensqualität.
Gewichtsgewinn kann in Verbindung mit einem verbesserten Ernährungszustand bedeuten, …
… dass Sie Kraft gewinnen.
… dass sich Ihre Therapieprognosen verbessern.
… dass sich Ihre Lebensqualität erhöht.
Lassen Sie diese Chance nicht ungenutzt. Geben Sie Ihrem Leben wieder mehr Gewicht. Für all die Dinge, die Ihr Leben ausmachen.
Fragezeichen im Kopf. Leere im Bauch.
Vier Antworten zum ungewollten Gewichtsverlust.
Gewichtsverlust wird in unserer Gesellschaft nicht unbedingt als Problem wahrgenommen. Als „gesund“ gelten gemeinhin die Menschen, die besonders schlank sind. Wer allerdings zusehen muss, wie die Waage immer weniger anzeigt, ohne dass man sich darum bemüht, ist zu Recht beunruhigt.
Das Gefühl, nicht genug Nahrung zu sich nehmen oder bei sich behalten zu können, um der Gewichtsabnahme entgegenzusteuern, ängstigt. Um Ihnen mehr Sicherheit zu geben, beantworten wir hier vier Fragen, die Sie sich bei ungewolltem Gewichtsverlust möglicherweise stellen.
Warum verliere ich Gewicht?
Sie nehmen ab, ohne Ihre Ernährung oder Ihre Lebensgewohnheiten umgestellt zu haben? Ohne strenge Diät? Ohne intensives Trainingsprogramm?
Die Gründe für einen ungewollten Gewichtsverlust sind vielfältig. Meistens ist nicht ein Faktor allein dafür verantwortlich. Ursachen, die oft – auch in Kombination – eine Rolle spielen, sind:
- psychische Faktoren
- Medikamente und deren Nebenwirkungen
- die Auswirkungen einer Erkrankung auf den Stoffwechsel
- eingeschränkte Organfunktionen (z.B. Niereninsuffizienz)
- das Alter
Natürlich gibt es noch mehr Ursachen für eine Gewichtsabnahme.
Wichtig ist: Gehen Sie den Dingen auf den Grund. Gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt Ihres Vertrauens.
Die Psyche: Wenn Sorgen satt machen
Sie kennen diese Redensarten „Es schnürt mir den Magen zu“, „Ich habe ein flaues Gefühl im Bauch“ oder „Das ist mir auf den Magen geschlagen“. Vielen Menschen vergeht sprichwörtlich der Appetit, wenn Sie Sorgen haben.
Nicht umsonst zählt Appetitlosigkeit und damit verbunden auch Gewichtsverlust zu den typischen Symptomen einer Depression. Laut RKI sind 9,2% aller Deutschen von einer depressiven Symptomatik betroffen.
Wenn Sie Symptome wie Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Angst, Leere und Überforderung bei sich wahrnehmen: Ignorieren Sie das nicht. Holen Sie sich professionelle Hilfe.
Medikamente und deren Nebenwirkungen
Manche Medikamente sorgen dafür, dass man weniger Appetit hat. Andere haben Nebenwirkungen, die am Essen hindern und deshalb einen Gewichtsverlust nach sich ziehen. Dazu zählen beispielsweise:
- Übelkeit und Erbrechen
- Beeinträchtigung des Geschmacks
- Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen
- Wunde Stellen im Mund
- …
Solche Effekte sind in der Krebstherapie besonders häufig: Im Kapitel über Krebstherapie und Ernährung haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie diesen Nebenwirkungen gezielt begegnen können.
Erkrankungen und ihre Auswirkungen auf den Stoffwechsel sowie die Organfunktion
Die Art Ihrer Erkrankung kann ebenfalls einen ungewollten Gewichtsverlust zur Folge haben, weil z.B.:
- die Nahrungsaufnahme längerfristig geringer ist als der Bedarf,
- die zugeführten Nährstoffe nicht ausreichend verwertet werden können,
- ein unkontrollierter Abbau von Körpersubstanz stattfindet.
Da die physiologischen Mechanismen sehr von der jeweiligen Indikation abhängen, finden Sie diese Informationen auf den entsprechenden Seiten zu den jeweiligen Erkrankungen.
Das Alter
Es stimmt: Ältere Menschen benötigen weniger Kalorien. Dennoch sind viele von ihnen nicht ausreichend ernährt. Die Gründe für Gewichtsabnahme im Alter sind vielfältig:
- einkaufen und kochen sind kraftraubend,
- allein essen macht keine Freude,
- es liegen Grunderkrankungen vor,
- der Geschmackssinn ist möglicherweise beeinträchtigt,
- Zahnprothesen erschweren das Essen.
Eine besondere Herausforderung sind demenzielle Erkrankungen, die das Risiko einer Mangelernährung im Vergleich zu gleichaltrigen Senioren signifikant erhöhen.
Wann ist Gewichtsverlust kritisch?
Dass das Gewicht im Lauf der Zeit immer mal ein wenig schwankt, ist ganz normal. Schwierige Lebensphasen, Stress und Krankheiten können zu vorübergehendem Gewichtsverlust führen. Für die Beurteilung eines drohenden Mangelernährungszustandes ist weniger das Gewicht oder der BMI, sondern der Gewichtsverlauf und im speziellen der ungewollte Gewichtsverlust von Bedeutung.
Sie sollten einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn z.B.:
- Ihr Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 kg/ m² liegt.
ODER - Sie innerhalb von drei bis sechs Monaten ungewollt mehr als 10% ihres Gewichts verloren haben
ODER - Ihr BMI unter 20 kg/m² liegt und Sie in den letzten drei bis sechs Monaten ungewollt mehr als 5% ihres Gewichts verloren haben.
Was kann ich präventiv / aktiv gegen Gewichtsverlust tun?
Nutzen Sie das Potenzial, das ein guter Ernährungszustand für Ihre Gesundheit hat. Beugen Sie Mangelernährung vor und achten Sie auf erste Anzeichen, um rechtzeitig eingreifen zu können. Denn je früher eine beginnende Mangelernährung erkannt wird, desto einfacher ist die Therapie.
Drei Tipps bei ungewolltem Gewichtsverlust
1. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Gewicht
Stellen Sie sich einmal pro Woche auf die Waage. Wiegen Sie sich immer zur gleichen Uhrzeit, ohne Kleidung und immer auf derselben Waage. Notieren Sie das Gewicht in einem Protokoll.
Ein Dokumentationsformular zum Gewichtsverlauf finden Sie hier.
2. Führen Sie ein Ernährungstagebuch
Gerade, wenn man nicht weiß, warum es zur Gewichtsabnahme kommt, ist ein Ernährungstagebuch Augenöffner und Mahlzeit-Mahner zugleich.
Es hält Ihnen den Spiegel vor: Zum einen führt es Ihnen vor Augen, was Sie essen und wie Sie das tun. Zum anderen zwingt es Sie, sich mit Ihrer Ernährung zu beschäftigen.
Halten Sie eine Woche lang fest:
- was und wieviel Sie wann essen
- was und wieviel Sie wann trinken
- was Sie tagsüber getan haben (Bewegung, Sport, Arbeit, …)
- besondere Ereignisse, die Sie für erwähnenswert halten (Stress, Schlaflosigkeit, ...)
Nehmen Sie das Tagebuch auch mit zu Ihren Arztterminen. Es bildet eine wertvolle Grundlage für die medizinische Beurteilung Ihres Gewichtsverlustes.
3. Suchen Sie ärztlichen Rat
Bei diesen Symptomen sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat suchen:
- ungewollter Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit und Erbrechen über einen längeren Zeitraum
- Beschwerden, die das Essen/Schlucken/Kauen erschweren
- Appetitzügelnde Veränderungen am Geschmacks- und Geruchssinn
Insbesondere, wenn Sie aufgrund einer Grunderkrankung – wie Niereninsuffizienz, Krebs, Kurzdarmsyndrom – oder Ihres Alters ein höheres Risiko für Mangelernährung haben, ist es wichtig, bei einer Gewichtsabnahme schnell zu reagieren.
Wie funktioniert eine Ernährungstherapie?
Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine Mangelernährung feststellt, kann er oder sie eine Ernährungstherapie verordnen oder direkt eine Ernährungstherapie einleiten.
Ein individueller Ernährungsplan
Ernährungsberater*innen werden gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Ernährungsplan erarbeiten, der auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist:
- Ihren Ernährungsstatus,
- Ihren Nährstoffbedarf,
- Ihre geschmacklichen Vorlieben,
- eventuell vorhandene Unverträglichkeiten,
- Ihre Grunderkrankung,
- sowie bestimmte Symptome, die Sie vom Essen abhalten (z.B. Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit etc.).
Wenn Sie sich in stationärer Behandlung befinden, gibt es möglicherweise ein Ernährungsteam in der Klinik, das in Ihre Therapie involviert wird.
Wenn Sie in ambulanter Behandlung sind, finden Sie zertifizierte Ernährungstherapeut*innen beim Verband der Diätassistenten (VDD) oder beim Berufsverband Oecotrophologie (VDOE) oder fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.
Sollte es Ihnen aufgrund gesundheitlicher Herausforderungen schwerfallen, die nötigen Dinge einzukaufen und Ihr Essen selbst entsprechend der besprochenen Maßnahmen zuzubereiten, sollten Sie sich Hilfe holen, z.B. durch einen mobilen Mittagstisch.
Wenn Essen allein nicht ausreicht…
Wenn normale Ernährung nicht mehr ausreicht, um den Bedarf zu decken, können Ihre Ärztinnen und Ärzte andere Formen der Ernährung in Betracht ziehen. Dazu zählen z.B.
- Trinknahrung,
- Sondenkost
- und auch parenterale Ernährung.
Experteninterview
Dr. med. Andrea Schneider, Leiterin des Ernährungsteams der Medizinischen Hochschule Hannover erläutert die Folgen eines ungewollten Gewichtsverlustes und die besondere Stoffwechsellage vieler Tumorpatient*innen.
Geben Sie Ihrem Körper, was er braucht
Warum Ernährung gerade in schweren Zeiten wichtig ist
Wenn Sie erkranken oder gesundheitlich eingeschränkt sind, können Sie Ihren Körper durch Ihre Ernährung unterstützen: Betrachten Sie ihn als Freund oder Verbündeten. Geben Sie ihm zurück, was er verliert. Schenken Sie ihm, was er sich allein nicht holen kann. Machen Sie sich stark für ihn.
Ernährungswissen ist Lebensqualität
Erkrankungen wie Krebs, Niereninsuffizienz oder Kurzdarmsyndrom erfordern in der Regel eine besondere Versorgung mit Nährstoffen. Es ist gut, wenn Sie sich über Ihre Krankheit informieren, Ihre Medikamente kennen und wissen, was Sie tun oder lieber vermeiden sollten.
Ältere Menschen sind besonders häufig von Mangelernährung betroffen. Eine ungenügende Nahrungsaufnahme gilt im Alter als eine der Schlüsselfaktoren für zunehmende Gebrechlichkeit.
Wer darüber informiert ist, hat die Chance, den Mangel durch gezielte Ernährung auszugleichen.
Werden Sie "ernährungsaktiv"
Durch Ernährung am eigenen Wohlbefinden mitwirken zu können, gibt Ihnen Handlungsfähigkeit und Autonomie zurück.
Wenn bei Ihnen Krebs diagnostiziert wurde, unterziehen Sie sich vermutlich komplexen Therapien, die unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen können. Eine entsprechende Ernährungstherapie kann Ihnen helfen, Mangelernährung vorzubeugen.
Chronische Erkrankungen wie das Kurzdarmsyndrom können Ernährungsformen erforderlich machen, die für Sie neu und unvertraut sind, wie die parenterale Ernährung. Wissen darüber kann Ihnen Sicherheit geben.
Niereninsuffizienz stellt besondere Herausforderungen an Ihren Speiseplan. Eine Ernährungstherapie ist essentieller Teil der Behandlung und kann nicht nur Lebensqualität steigern, sondern auch zu klinischen Verbesserungen beitragen.
Klüger essen in anspruchsvollen Zeiten
Besonders wenn das Leben Sie vor große Herausforderungen stellt, kann Ihnen eine smarte, auf Ihre Gesundheit abgestimmte Ernährung helfen,
- Risiken zu minimieren,
- Wohlbefinden zu verbessern
- Lebensqualität zu steigern.
Deshalb: werden Sie ernährungsaktiv. Wir sind für Sie da.