9 kostbare Tipps zur Ernährung bei Krebs
Was braucht mein Körper jetzt? Diese Frage ist durchaus berechtigt. Wenn Sie an Krebs erkrankt sind, sollten Sie besonders gut auf die Bedürfnisse Ihres Körpers achten. Die richtige Ernährung ist ein guter Anfang und kann sich positiv auf die Krebstherapie auswirken.
Da jede Art von Krebs Ihren Körper auf unterschiedliche Weise beeinflusst, gibt es leider keine „Eine-passt-allen-Ernährung“. Allerdings gibt es ein paar kostbare Leitplanken, an denen Sie sich orientieren können.
Wenn Sie den Ernährungsempfehlungen der Fachgesellschaften folgen, können Sie viele positive Effekte erzielen.
- Durch die Kalorienzufuhr kann sich Ihr Körpergewicht erhöhen.
- Die Begleitsymptome der Krebstherapie können reduziert werden.
- Ernährung kann Ihr Krebstherapie-Ergebnis positiv beeinflussen.
- Ihre Langzeitprognose kann sich verbessern.
- Ihre Lebensqualität kann sich erhöhen.
1. Legen Sie Wert auf Ihr Gewicht ...
… und Gewicht auf Ihren Wert. Menschen, die sich mit einer Krebserkrankung auseinandersetzen müssen, leiden oft unter Gewichtsverlust und Mangelernährung, die die Lebensqualität einschränken kann. Seien Sie achtsam, wenn die Pfunde ungewollt purzeln. Suchen Sie so schnell wie möglich ärztlichen Rat.
2. DASS Sie essen, sticht WAS Sie essen.
Essen Sie. Das klingt banal. Aber es ist so wichtig! Studien zeigen, dass die meisten Menschen, die an Krebs erkranken, während der Behandlung weniger essen. 80% leiden unter Appetitlosigkeit.
Um Kraft und Energie zu gewinnen, Ihr Immunsystem zu stärken und die Veränderungen durch den Krebs in Ihrem Stoffwechsel auszubalancieren, benötigen Sie Nährstoffe. Folgen Sie Ihrem Appetit. Essen Sie, worauf Sie Lust haben.
Wenn Sie merken, dass Sie sich nicht zum Essen überwinden können, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Nahrungsergänzung.
3. Eiweißzufuhr – jetzt wichtiger denn je
Eiweiße (Proteine) bilden Enzyme, schützen unsere Zellen, sind für die Immunabwehr verantwortlich, bauen unsere Muskeln auf und transportieren lebenswichtige Substanzen im Körper.
Einem gesunden Menschen reichen 0,8 – 1,0 g Eiweiß pro kgKörpergewicht pro Tag. Wenn Sie an Krebs leiden, steigt Ihr Bedarf an Protein enorm an:
Sie benötigen jetzt gut 1,2 - 1,5 g Eiweiß pro kg pro Tag, um Entzündungsprozesse zu mindern, das Immunsystem zu stützen und die Muskelmasse zu schützen.
Um das Risiko von Mangelernährung und Sarkopenie reduzieren zu können, ist eine frühzeitige Intervention von besonderer Bedeutung.
4. Auch die Seele will ernährt sein
Nehmen Sie Rücksicht auf sich. Lassen Sie sich bei Stress, Angst und Sorgen helfen. Wenn Sie sich mental besser fühlen, tut das auch viel für Ihren Körper. Umgekehrt ist ein wackliger Seelenfrieden kein Appetitanreger. Fressen Sie also nicht alles in sich hinein. Neben der Beratung zur Ernährung bei Krebs kann auch eine psychotherapeutische oder psycho-onkologische Beratung hilfreich sein.
5. Alle Farben – Es lebe die Vielfalt
Die heute viel beschworene Vielfalt ist auch beim Essen angesagt. Einseitige Diäten konnten bei Krebs keine positiven Effekte auf den Ernährungsstatus zeigen. Essen Sie so vielfältig, wie es Ihnen möglich ist. Je bunter, desto besser.
Obst und Gemüse in allen Farben, Fisch, Fleisch, Kohlenhydrate und Milchprodukte (vorausgesetzt, Sie leiden nicht an Lactoseintoleranz) in allen Facetten, …
6. Vielseitig mit Veggi-Dominanz
Der World Cancer Research Fund empfiehlt Krebspatienten, überwiegend pflanzliche Lebensmittel zu essen.
7. Nicht bewegen …
… ist keine Lösung bei Gewichtsverlust. Wenn über Ernährung und Sport gesprochen wird, verbinden wir damit meist reflexartig das Thema abnehmen. Wenn Sie jetzt denken „dann bewege ich mich besser nicht, um keine Kalorien zu verlieren“, wird leider kein Schuh draus.
Bewegung ist auch mit Krebs ganz wichtig für Ihren Stoffwechsel, Ihre Muskulatur und Ihre Zufriedenheit. Außerdem ist Sport ein Appetitanreger. Doping für die Seele.
Mehr zum Thema Sport und Krebs erfahren Sie hier.
8. Safety first: Nicht ohne meine Ärztin oder meinen Arzt
Krebs ist eine sehr komplexe Krankheit. Ernährung ist ein sehr komplexes Thema. Nicht immer tut gut, was gut gemeint ist. Wann immer Sie Ihre Ernährung umstellen oder durch bestimmte Nahrungsergänzungsprodukte ergänzen möchten: Besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Suchen Sie sich Hilfe bei einer professionellen Ernährungsberatung. Auch mit Nährstoffen kann man sich „überversorgen“. Sicherheit geht vor.
9. Krebsdiäten? Hungern aus – aber nicht den Tumor!
Immer wieder hört man die Wandersage, man könne einen Tumor „aushungern“. Dies kann sogar gefährlich sein, denn Studien haben gezeigt, dass – insbesondere mangelernährte – Menschen, die eine sogenannte Krebsdiät durchführen, nur die eigenen Energiereserven minimieren und ihren Ernährungsstatus weiter verschlechtern können.