Maßnahmen gegen die Ausbreitung von MRE
Die wichtigste Maßnahme gegen eine Weiterverbreitung von MRE ist die strikte Einhaltung von Hygieneregeln, insbesondere der Händehygiene. Das gilt nicht nur für das medizinische Personal in Gesundheitseinrichtungen, sondern vor allem für Betroffene und deren Angehörige.
Was können Betroffene tun?
Wenn bei Ihnen MRE festgestellt wurden und Sie zu dem gefährdeten Personenkreis zählen bzw. sich gerade im Krankenhaus aufhalten, müssen Sie von diesem Erreger befreit werden. So wird das Risiko einer Infektion oder der Übertragung auf andere Patienten verringert.
Man spricht dann von einer Sanierung oder Dekolonisation, die folgendermaßen aussieht:
Sanierung oder Dekolonisation
Waschen oder duschen Sie sich jeden Tag komplett, einschließlich der Haare, mit dekolonisierenden Produkten anstatt der sonst üblichen Körperreinigungsmittel. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt u.a. polihexanidhaltige Produkte zur Ganzkörperwaschung (z. B. Prontoderm®).
Die Nase muss dreimal täglich gereinigt und anschließend ein dekolonisierendes Präparat in die Nasenvorhöfe eingebracht werden.
Den Mund zweimal täglich nach dem Zähneputzen mit einer dekolonisierenden Mundspüllösung ausspülen bzw. die Zahnprothese in diese Lösung einlegen.
Nach dem Baden oder Duschen ist ein frisches Handtuch sowie frische Unterwäsche und Bettwäsche zu verwenden. Die gewechselte Wäsche sollte bei mindestens 60°C gewaschen werden. Handtücher und Waschlappen sowie sonstige Hygieneartikel sollten Sie ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch verwenden und nach jeder Anwendung verwerfen.
Die Sanierung dauert üblicherweise etwa eine Woche. Patienten müssen während dieser Zeit nicht zwangsläufig im Krankenhaus betreut werden, sondern können auch zu Hause eine Sanierung mit dem MRE-Hygieneset von B. Braun durchführen.
Keimlast reduzierende Waschung vor operativen Eingriffen
Was können Angehörige tun?
Wenn Sie einen Angehörigen im Krankenhaus besuchen möchten, der mit MRE besiedelt ist, brauchen Sie keine Angst zu haben, da diese Bakterien für gesunde Personen nicht gefährlich sind.
Wenn Ihr Angehöriger Träger von multiresistenten Erregern ist, wird er von anderen Patienten im Krankenhaus isoliert, um die Übertragung der Keime zu verhindern. Auch Sie müssen beim Besuch einige Verhaltensregeln beachten, um die Weiterverbreitung von MRE zu verhindern.
Tragen Sie bitte bei jedem Besuch Schutzhandschuhe, Schutzkittel und Mundschutz. Die Schutzkleidung finden Sie in der Regel vor dem Zimmer Ihres Angehörigen.
- Bitte vergessen Sie nicht, vor Verlassen des Zimmers Handschuhe, Mundschutz und Kittel abzulegen.
- Sorgfältige Händehygiene: Denken Sie bitte nach jedem Patientenkontakt sowie nach Verlassen des Patientenzimmers an die Desinfektion Ihrer Hände.
So desinfizieren Sie Ihre Hände richtig:
Was kommt nach der Behandlung?
Nach der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen werden an drei aufeinanderfolgenden Tagen Abstriche von allen Stellen genommen, an denen ein MRE bei Ihnen nachgewiesen wurde, zusätzlich auch von vorhandenen offenen Wunden oder auffällig veränderten Hautarealen. Sind alle Abstriche frei von dem MRE, können Sie die Sanierungsmaßnahmen beenden und das Krankenhaus verlassen, sofern keine weiteren Behandlungen aufgrund anderer Erkrankungen anstehen. Sie können auch trotz positivem MRE-Nachweis aus dem Krankenhaus entlassen werden, wenn Ihre Angehörigen keine Risikofaktoren aufweisen und der Hausarzt die weitere Betreuung übernimmt.