Informationen zu Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Medizinprodukten
Allgemeine Hinweise
Behandlung fabrikneuer Instrumente
Fabrikneue Instrumente sind vor der ersten Sterilisation bzw. Nutzung zu reinigen. Schutzkappen und Schutzfolien sind vollständig zu entfernen, z.B. bei Meißeln, Raspatorien oder mikrochirurgischen Instrumenten.
Reinigung-Desinfektion-Sterilisation von Motorensystemen und -handstücken
Aesculap Motorensysteme und die Handstücke sind wartungsarm und für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Bei Beachtung der Pflegehinweise und den Pflegehinweisen in den jeweiligen Gebrauchsanweisungen zur Schmierung der Handstücke, kann vorzeitigem Verschleiß und Fehlfunktionen vorgebeugt werden. Bei dennoch notwendigen Reparaturen oder Funktionsüberprüfungen wenden Sie sich bitte an die für Sie zuständige Aesculap-Vertretung.
Nach dem Gebrauch
- Kontaminiertes Instrument schellstmöglich aufbereiten.
- Bei maschineller Reinigung, Instrument auf reinigungsgerechte Siebkörbe legen (Spülschatten vermeiden).
- Zerlegbares Instrument in Einzelteile zerlegen.
- Vorzugsweise trocken entsorgen.
- Bei Naßentsorgung, reinigungsaktive Desinfektionsmittel verwenden. Vor maschineller Reinigung und Desinfektion Instrument gründlich mit klarem, fließendem Wasser spülen.
Falls nötig, Ultraschallbehandlung nach den Anweisungen des Geräteherstellers durchführen:
- Als effektive mechanische Unterstützung.
- Zur Vorbehandlung von Instrumenten mit angetrockneten Verschmutzungen vor der maschinellen Reinigung.
- Mikroinstrumente und Instrumente mit feinen Arbeitsenden sollten möglichst nicht im Ultraschall sondern nur manuell oder maschinell gereinigt werden. Bei maschineller Reinigung Mikro-Instrumente in geeigneten Lagerungshilfen lagern.
- Manuell oder maschinell reinigen. Herstellerangaben beachten.
Manuelle Reinigung / Desinfektion
- Instrument in ein geeignetes reinigungsaktives Desinfektionsmittel legen, so daß alle Oberflächen, Hohlräume, Lumen und Öffnungen bedeckt sind. Anweisungen des Desinfektionsmittelherstellers beachten.
- Nach der chemischen Desinfektion immer ausreichend und intensiv mit klaren und fließendem Wasser abspülen. Anweisungen des Desinfektionsmittelherstellers beachten.
- Anhaftende Verschmutztungen mit einer weichen Kunstoffbürste entfernen. Keine scheuernden Reinigunsmittel oder Metallbürsten verwenden.
- Lumen und Kanäle mit weichen Rundbürsten aus Kunststoff reinigen. Die Durchmesser von Lumen und Bürste müssen einander entsprechen.
- Schlußspülung mit destilliertem oder vollentsalztem Wasser durchführen.
- Instrument mit saugfähigem, weichem und fusselfreiem Tuch trocknen.
- Lumen und Kanäle mit Druckluft trocknen.
Maschinelle Reinigung / Desinfektion
- Bei der Programmwahl das Material (z.B. nichtrostender Instrumentstahl, Aluminium) des zu reinigenden Instruments berücksichtigen. Anweisungen des Geräteherstellers beachten.
- Schlußspülung mit vollentsalztem Wasser durchführen.
- Ausreichende Trocknungsphase einhalten.
- Instrument sofort nach Beendigung des Programms aus der Maschine nehmen.
Pflege / Prüfung / Packen
Pflege / Prüfung
- Instrument auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
- Bewegliche Teile (z.B. Gelenke und Schlüsse) mit sterilisierbarem, dampfdurchlässigem Pflegeöl leicht ölen (z.B. STERILIT Ölspray JG 600 oder Pflegeöl JG 598, Physiologisch unbedenklich nach DAB und § 31 LMBG).
- Nach jeder Reinigung, Desinfektion Instrument prüfen auf Sauberkeit, Funktion und Beschädigungen, z.B. verbogene, zerbrochene, rissige, abgenutzte und abgebrochene Teile.
- Beschädigtes und defektes Instrument aussortieren und ersetzen.
Packen
- Instrument mit feinem Arbeitsende und/oder mikrochirurgiesches Instrument in geeigneten Lagerungshilfen lagern.
- Instrument mit Sperre in der ersten Raste fixieren.
Sterilisation
Die Dampfsterilisation hat nach einem validierten Dampfsterilisationverfahren (z.B. Sterilisator gemäß EN 285 und validiert gemäß EN 554) zu erfolgen. Bei einer Anwendung des fraktionierten Vakuumverfahrens ist die Sterilisation mit dem 134° C/2-bar-Programm bei einer Mindesthaltezeit von 5 Minuten durchzuführen.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Stellungnahme des Arbeitskreises Instrumentenaufbereitung bei Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Wiederverwendbares Instrumentarium, das zur Behandlung von Patienten mit Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung eingesetzt wurde, muss nach speziellen Verfahren aufbereitet werden. Die unterschiedlichen Empfehlungen können vom „Arbeitskreis Instrumentenaufbereitung“ bezüglich ihrer Wirksamkeit nicht bewertet werden. Da jedoch verfahrensabhängig ein erheblicher Einfluss auf die Werterhaltung von wiederaufbereitbarem Instrumentarium besteht, empfiehlt der Arbeitskreis ein Verfahren festzulegen, das die folgenden Kriterien beachtet:
- Bei einer Tauchbehandlung darf kein Natriumhypochlorit (Chlorbleichlauge) eingesetzt werden, da durch Kontakt irreversible Korrosionsschäden an Instrumenten verursacht werden.
- Bei Verwendung von Natronlauge dürfen Werkstoffe wie Aluminium aufgrund ihrer Unbeständigkeit nicht eingesetzt werden.
- Zwischen einer Tauchbehandlung und der Sterilisation muss eine Reinigung inkl. der notwendigen Spülung stattfinden, damit die Rückstände aus der Tauchbehandlung vor der Sterilisation entfernt werden. Die Reinigung sollte vorzugsweise maschinell erfolgen.