7 Tipps für eine gesunde Ernährung
mit Niereninsuffizienz

Ernährung und Wohlbefinden

Weil Ihre Nieren nicht mehr in vollem Umfang funktionieren, hängt Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden von der richtigen Diät ab, um die Veränderungen, die im Körper aufgetreten sind, auszugleichen. Diese Seite bietet eine allgemeine Übersicht über einen gesunden Lebensstil für Patienten mit Niereninsuffizienz. Welche Diät jedoch für Sie gut ist, hängt von verschiedenen Faktoren, wie Ihre Vorlieben und Abneigungen, das Stadium Ihrer Nierenfunktion, die Art der Behandlung, die Sie erhalten, sowie andere Krankheiten, die Sie haben, z.B. Diabetes, ab.


Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Gesundheitspersonal

Sie helfen Ihnen dabei, herauszufinden, welche Art von Ernährung oder Diät, für Sie am besten geeignet ist. Außerdem sollten Sie unerwünschte Gewichtsveränderungen vermeiden, weil die Dialysebehandlung ein anstrengendes Verfahren ist. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Reserven behalten.

1) Trinken

Da der menschliche Körper mit Niereninsuffizienz weniger Urin produziert, ist es wichtig, sicherzustellen, dass Sie nicht zu viel trinken, um gefährliche Flüssigkeitsansammlungen zwischen den Dialysesitzungen zu vermeiden. Ihr Gesundheitsteam wird Sie darüber informieren, wie viel Sie täglich trinken dürfen, ohne Komplikationen zu riskieren. Einige Patienten trinken gerne aus Flaschen, um einen besseren Überblick über Ihre Flüssigkeitsaufnahme zu haben. Egal, welche Methode Sie anwenden, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Trinkmenge überwachen.

2) Salz

Bei Niereninsuffizienz kann Ihr Körper üblicherweise den Natriumspiegel (Salz) nicht mehr effizient regulieren. Natrium kann zu Bluthochdruck beitragen und ein Durstgefühl verursachen, so dass Sie mehr trinken.

  • Verwenden Sie Salz beim Kochen nur in geringen Mengen. Der Einsatz von Kräutern und anderen Gewürzen hilft bei der Einsparung von Salz.
  • Salzen Sie Ihre Speisen bei Tisch nicht nach.
  • Wenn Sie Nüsse oder verarbeitete Lebensmittel zu sich nehmen, wie Pizza, stellen Sie sicher, dass diese nur wenig Salz enthalten - auch sind generell Macademianüsse anderen Nusssorten vorzuziehen. 

3) Phosphat

Ein erhöhter Phosphatspiegel kann langfristig Knochenentkalkung und Arteriosklerose hervorrufen. Um Ihre Gefäße und Knochen zu schützen, sollten Sie nur 800-1.200 mg Phosphat pro Tag zu sich nehmen. Das meiste von uns aufgenommene Phosphat ist in Proteinen enthalten, z.B. in Fleisch und Milch. Es ist auch wichtig, die Phosphatbinder wie vorgeschrieben einzunehmen. Wenn Sie eine hohe Phosphataufnahme planen, z.B. durch eine bevorstehende Grillparty, sollten Sie vorab Ihren Arzt zu Rate ziehen, wie Sie die Phosphatbinder an diesem Tag einnehmen sollen.

4) Kalium

Wenn die Nieren nicht mehr genug Kalium ausscheiden, kann der Kaliumspiegel im Blut steigen (Hyperkaliämie), z.B. nach dem Verzehr von kaliumreichen Lebensmitteln. Hyperkaliämie ist sehr gefährlich und kann zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Oft tritt dies ohne Symptome auf, was den bedrohlichen Charakter noch verstärkt. Sogar Patienten, die vorher nie unter Hyperkaliämie litten, sind durch ein einmaliges Auftreten dieser Störung bedroht. Ihr Arzt wird Sie bei der Kontrolle Ihres Kaliumspiegels unterstützen.

5) Eiweiß

Eiweiß ist ein wichtiger Nährstoff für viele Körperfunktionen. Als Dialysepatient ist für Sie eine ausreichende Eiweißaufnahme in Ihrer Diät notwendig. Die meisten Eiweiße sind jedoch phosphatreich. Ihre Diät sollte mindestens 1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht pro Tag enthalten. Ihr Dialysepersonal informiert Sie, wie viel und welche Arten von Eiweiß für Sie gut sind.

6) Verarbeitete Lebensmittel und Restaurants

Vermeiden Sie verarbeitete und fertige Lebensmittel, wenn dies möglich ist, weil für den Geschmack oft Salz zugegeben wird. Wenn Sie verarbeitete Lebensmittel zu sich nehmen, überprüfen Sie die Zutatenliste der Etiketten auf Salz und Natrium. Je geringer der Salz- oder Natriumgehalt auf der Zutatenliste ist, desto besser. Und vergessen Sie nicht, zu überprüfen, wie viel Salz Sie bereits seit Ihrer letzten Dialysebehandlung zu sich genommen haben. Wenn Sie in einem Restaurant essen, können Sie nach dem Salz-, Phosphat- und Kaliumgehalt fragen. Es ist jedoch normalerweise besser, diese Inhaltsstoffe selbst mithilfe von Diätlisten zu überprüfen.

7) Zubereitung

Sie können Ihrem Körper helfen, indem Sie Ihr Essen korrekt zubereiten. Selbst einige Lebensmittel mit hohem Kaliumgehalt, z.B. Kartoffeln oder Obst, können bei korrekter Zubereitung verzehrt werden. Legen Sie diese Lebensmittel vor dem Verzehr in Wasser ein, so dass das Kalium ausgelaugt wird. Insgesamt tragen selbst zubereitete, frische Lebensmittel zu Ihrem Wohlbefinden bei.

Selbst zubereitete Speisen zum Genießen

Häufig gestellte Fragen: Diät und Flüssigkeitsmanagement

Häufig gestellte Fragen

Insbesondere bei einer Nierenerkrankung ist eine ausgewogene Diät für Ihr Wohlbefinden und zur Vermeidung weiterer Komplikationen sehr wichtig. Ein Diät kann jedoch nicht zur Verbesserung Ihrer Nierenfunktion an sich beitragen. Stellen Sie zusammen mit Ihrem Arzt und Ihrem Ernährungsberater einen Diätplan auf, der für Sie und Ihre Diätziele geeignet ist.

Phosphat ist ein Mineral, das in vielen Lebensmitteln vorkommt. Durch die Nieren wird es normalerweise im richtigen Gleichgewicht gehalten, indem sie Phosphat ausscheiden, wenn sich zu viel davon im Körper befindet. Es wird für den Erhalt gesunder Knochen benötigt. Hohe Phosphatwerte können Juckreiz und gerötete Augen hervorrufen. Kontinuierlich hohe Phosphatwerte können einen Anstieg des PTH (Parathormon) verursachen, was langfristig zu einer Schädigung der Knochen führt. Wenn Ihre Phosphatwert hoch ist, müssen Sie eine phosphatarme Diät einhalten; eventuell werden Ihnen Tabletten verschrieben, die das Phosphat in Ihrer Nahrung binden. Diese nennt man Phosphatbinder (z.B. Calcichew, Phosex, Fosrenol oder Renagel). Ihr Ernährungsberater berät Sie bei Ihrer Diät und zu Themen wie die Einschränkung von Milchprodukten und die richtige Zeit zur Einnahme Ihrer Phosphatbinder.

Eine der Hauptfunktionen der Nieren ist, die Flüssigkeitsmenge des Körpers im Gleichgewicht im Körper zu halten. Bei Niereninsuffizienz ist ein häufiges Problem, dass die überschüssige Flüssigkeit im Körper nicht abgeführt wird. Dies verursacht wiederum eine Flüssigkeitsüberladung, die zu hohem Blutdruck, langfristiger Schädigung der Blutgefäße und sogar zur Schädigung des Herzens führen kann. Ihre Flüssigkeitsbeschränkung hängt von Ihrer Harnausscheidung ab, die mit der Zeit abnehmen kann. Ihr Pflegeteam wird Sie darüber informieren, wieviel Sie trinken dürfen. Um den Durst besser unter Kontrolle zu haben, sollten Sie Ihre Flüssigkeitsaufnahme über den Tag verteilen, indem Sie kleine Tassen verwenden. Sie können auch mit eisgekühltem Wasser gurgeln, Eiswürfel lutschen (die immer noch 10-15 ml Flüssigkeit pro Würfel enthalten) oder Kaugummi kauen. Vermeiden Sie Salz und salzige Lebensmittel, z.B. Chips, Schinken und Suppe, da diese zu vermehrtem Durst führen. Denken Sie daran, auf versteckte Flüssigkeiten zu achten, z.B. Wasser für Tabletten, Soßen, Cremes und Milch im Müsli. Die erlaubte Flüssigkeitsmenge für den einzelnen Patienten wird auf der Basis der Harnausscheidung plus 500 ml pro 24-Stunden Zeitraum errechnet. Die 500 ml decken ungefähr den Flüssigkeitsverlust durch die Haut und die Lungen ab. Die Gewichtszunahme zwischen den Dialysesitzungen sollte nicht mehr als 1-1,5 kg für einen Tag dazwischen und 1,5-2,5 kg über 2-3 Tage betragen. Allgemein gilt, je kleiner Sie sind, desto weniger Gewicht sollten Sie zulegen. Wenn Sie zwischen Dialysebehandlungen zu viel trinken, könnte dies zu einem Anstieg Ihres Blutdrucks führen, auch Hypertonie genannt. Während der Dialyse kann es jedoch zu einem Absinken des Blutdrucks kommen,  weil die überschüssige Flüssigkeit abgeführt werden muss. Dies wird als Hypotonie bezeichnet. Hypotonie kann zu einem Gefühl des Unwohlseins und Schwindels führen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie immer die erlaubte Flüssigkeitsempfehlung einhalten, um Sie während der Dialysebehandlung zu schützen.

 

Wenn Sie mit der Dialyse beginnen, wird von Ihrem Trockengewicht die Rede sein. Dies ist das Gewicht, das Ihr Körper ohne überschüssige Flüssigkeit haben sollte. Es ist auch das Gewicht, das verwendet wird, um zu berechnen, wie viel Flüssigkeit Sie zwischen den Dialysesitzungen aufgenommen haben und wie viel deshalb bei jeder Dialysesitzung entfernt werden muss. Ihr Trockengewicht kann sich mit der Zeit ändern. Eventuell wird es nach einigen Monaten erhöht, wenn Sie sich durch die Dialyse besser fühlen und anfangen mehr zu essen. Es könnte jedoch auch nötig sein, es zu senken, wenn Sie sich nicht gut gefühlt und abgenommen haben.

Wenn der Wassergehalt des Körpers einen hohen Pegel erreicht, verursacht die Flüssigkeitsansammlung Schwellungen, die aufgrund der Schwerkraft üblicherweise an den Knöcheln beginnen und sich auf den Körper ausbreiten können. Unbehandelt sammelt sich die überschüssige Flüssigkeit in den Lungen an, was zu einem lebensbedrohlichen Zustand, dem Lungenödem, führt. Kurzatmigkeit ist eines der Hauptsymptome dieser Krankheit. Mehrere solcher Episoden führen zu einer Herzschädigung. Wir können versuchen, die überschüssige Flüssigkeit durch Dialyse zu entfernen, aber wenn Sie weiterhin zu viel trinken, wird dies schließlich bleibende Schäden mit sich bringen und Sie könnten chronische Atem- und Herzprobleme zurückbehalten.

Die Flüssigkeitsbeschränkung ist für viele Patienten einer der schwierigsten Aspekte der Dialyse und nicht leicht zu meistern. Aber es gibt zahlreiche Tipps, die Ihnen im Alltag helfen können.

  • Informieren Sie sich über Ihre Flüssigkeitsbeschränkung. Fragen Sie bei Ihrem Gesundheitsteam nach, wenn Sie sich unsicher sind.
  • Vermeiden Sie salzige Lebensmittel, da Sie davon Durst bekommen.
  • Verwenden Sie kleinere Tassen oder Gläser. Ein volles kleines Glas fühlt sich besser an als ein halbvolles großes Glas!
  • Wenn Sie immer dieselbe Tasse verwenden, wissen Sie, wie viele Tassen Sie über den Tag trinken dürfen. Informieren Sie sich jedoch über das Fassungsvermögen dieser Tasse.
  • Einige Menschen lutschen Eiswürfel (aber beachten Sie, dass dies auch zu Ihrer Flüssigkeitsbeschränkung beiträgt), oder lutschen Bonbons, wenn sie Durst haben (Vorsicht, wenn Sie Diabetiker sind).
  • Achten Sie auf versteckte Flüssigkeiten in Lebensmitteln wie Melonen, Wassermelonen, Suppen, Soßen und gefrorenen Süßspeisen wie Eiscreme. Diese stellen alle Flüssigkeiten dar.
  • Bonbons können ebenfalls das Durstgefühl reduzieren. Vorsicht jedoch, sie enthalten Zucker.