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Stärke durch Vielfalt
Gerade in unruhigen Zeiten sind Diversität und Inklusion wichtig für Unternehmen. Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hängt maßgeblich davon ab. Hier berichten B. Braun-Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern, was Diversität für sie konkret bedeutet.
Diversität: der Begriff hat Konjunktur. Unternehmen, Institutionen und weite Teile der Gesellschaft sind sich darin einig, dass Vielfalt eine Stärke ist – und dass verschiedene Sichtweisen und Hintergründe Diskussionen bereichern und Entscheidungen nachhaltiger machen. Aktuell gibt es unübersehbar mehrere Krisen: Krieg in Europa, Inflation, die Nachwirkungen der Coronapandemie. Die Verunsicherung in Gesellschaft und Wirtschaft ist so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gerade in Zeiten der Unsicherheit ist gelebte Vielfalt ein ganz entscheidender Stabilitätsfaktor. Für die Gesellschaft als Ganzes – vor allem aber für Unternehmen.
Eine viel beachtete Studie, die das auf sehr breiter Datenbasis belegt, stammt von der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, einer Unterorganisation der UN mit Sitz in Genf. Arbeitsforscher*innen der ILO werteten dafür über 12.000 Fragebögen aus Hunderten Unternehmen in Industrie- und Schwellenländern aus. Jae-Hee Chang ist Senior Programme and Operations Officer bei der ILO. Sie leitete das Forschungsprojekt und fasst dessen Ergebnisse zusammen: „Was schon lange bekannt ist: Ein höherer Grad an Diversität zahlt direkt auf die Leistungsfähigkeit von Unternehmen ein. Der wichtigste Hebel hierbei ist das Recruiting. Unternehmen, die Vielfalt anerkennen, sind schlicht attraktiver.“
Ein weiterer Punkt, den die Studie herausarbeitet: Unternehmen mit einer vielfältigen Kultur können flexibler, also schneller auf sich ändernde Rahmenbedingungen im Marktumfeld reagieren. Doch Vielfalt ist mehr als ein Werkzeug für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Im eigentlichen Fokus der ILO-Studie stehen die Menschen. Leiterin Hang erklärt: „Am meisten interessierten wir uns für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Und hier zeigte es sich, dass dieses direkt an den Grad an Diversität gebunden ist. In diversen Unternehmen können sich die Mitarbeitenden – und zwar alle – zum einen leichter als Teil eines Ganzen sehen. Zum anderen aber, und das gehört notwendig zusammen, fühlen sie sich als Individuum respektiert. Sie können sie selbst sein, und sind genau deshalb Teil einer Gemeinschaft.“ Genau diese Konstellation sorgt für eine Eigenschaft, die gerade in Krisenzeiten wichtiger ist denn je, und zwar auf individueller wie auf Unternehmensebene: Resilienz, die Fähigkeit, volatile Zeiten zu überstehen.
“Was schon lange bekannt ist: Ein höherer Grad an Diversität zahlt direkt auf die Leistungsfähigkeit von Unternehmen ein. Der wichtigste Hebel hierbei ist das Recruiting. Unternehmen, die Vielfalt anerkennen, sind schlicht attraktiver.”
Bei B. Braun ist Vielfalt fest in den Unternehmenswerten verankert. Respekt, Gleichberechtigung, Inklusion, Vertrauen und Verantwortungsbereitschaft prägen das Betriebsklima. Was bedeutet, dass Maßnahmen für Diversität stetig vorangetrieben werden. Vielfalt ist für B. Braun kein Ziel, das einmal erreicht ist, sondern ein Prozess, der jeden Tag neu gestaltet wird. Davon und von ihren ganz individuellen Erfahrungen berichten im Folgenden sechs Mitarbeitende aus Großbritannien, Kenia, Deutschland, Malaysia, USA und Brasilien.
Allison Hughes, Director, Health Systems Solutions Key Accounts, B. Braun Aesculap Division, USA
Es ist bedauerlich, dass Diskriminierung aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit und Hautfarbe in vielen Teilen der Welt, einschließlich der USA, weiterhin besteht. Als Director für Health Systems Solutions Key Accounts bei B. Braun Aesculap USA möchte ich die Bedeutung von bewusster und gelebter Vielfalt hervorheben.
In meiner Rolle als Co-Leiterin der Employee Resource Group (ERG) Black Unity in Leadership and Development (BUILD) arbeite ich an der Förderung des Bewusstseins und der Aufklärung über Themen, die die interne und externe afroamerikanische Gemeinschaft betreffen. Ich stelle fest, dass die BUILD ERG einen bedeutenden Einfluss auf die Weitergabe relevanter Informationen an die Belegschaft und andere ERGs innerhalb des Unternehmens hat. B. Braun unterstützt hier unsere Botschaften und Aktivitäten.
Ein Problem, das heute in den USA besteht, ist die Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung. Menschen mit dunkler Hautfarbe erleben zum Beispiel beim Einführen einer Nadel für eine Infusion oder beim Abnehmen von Blut, dass es häufig mehrere Versuche braucht. Die Venen sind bei ihnen nicht immer so sichtbar wie bei Menschen mit heller Haut. Dies kann für die Patient*innen schmerzhaft und gefährlich sein und ist ein Beispiel dafür, wie ein größeres Bewusstsein für Vielfalt die medizinische Versorgung verbessern kann.
B. Braun hat ein Schulungsprogramm entwickelt, um angehendes medizinisches Personal für dieses Thema zu sensibilisieren. Mit unserem Vein Viewer können medizinische Fachkräfte Venen bei dunkelhäutigen Menschen einfacher erkennen. Das ist ein wichtiger Schritt und für uns eine Verpflichtung zur Förderung von Vielfalt und Gleichberechtigung in der Gesundheitsversorgung. Mir ist es wichtig, dass alle Menschen Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration fördern und Diskriminierung entgegentreten. Indem wir gemeinsam dafür sensibilisieren, können wir eine gerechtere und chancengleiche Welt für alle schaffen.
Maria V. Butler, eDMS & Training System Specialist, Irvine, USA
Seit meinem 13. Lebensjahr leide ich an Depressionen und Angstzuständen. Ich habe die Krankheit weitgehend unter Kontrolle, aber ich kämpfe jeden Tag damit. Ich habe ein sehr quirliges Temperament – dann aber überkommt mich eine Stimmungsschwankung und ich werde plötzlich ganz leise und zurückgezogen. In meinem alten Job hatte ich damit Probleme. Meine Vorgesetzte dachte, ich wäre in diesen stillen Phasen unfreundlich und mürrisch und rügte mich deshalb. Ich wechselte den Arbeitgeber.
Bei B. Braun war alles von Anfang an komplett anders. Ich arbeite in der Produktionsstätte in Irvine als Ausbilderin für neues Personal. Schon bei meiner Bewerbung gab ich an, dass ich „besondere Fähigkeiten“ habe, wie Behinderungen hier in den USA genannt werden. Ich vertraute mich auch meiner Vorgesetzten und meinem Team an, und alle gingen sehr sensibel damit um. Ich fühlte mich verstanden. Eines Tages dann wurde dieses System auf die Probe gestellt. Ich machte in meinem Job einen Fehler und eine Kollegin war wütend. Das machte sie mir deutlich klar. Wenn ich aber etwas lauter konfrontiert werde, verstumme ich automatisch.
“Wenn Menschen zurückgezogen und apathisch wirken, muss das nicht heißen, dass sie keine Lust auf den Job haben. Sie können auch depressiv sein”
Meine Vorgesetzte bekam die Situation mit, stellte sich vor mich und erklärte meiner Kollegin, was mit mir los sei. Die verstand sofort, wir machten einen Spaziergang und räumten das Problem aus der Welt. Während der B. Braun-Diversity-Woche werde ich nun über meine Krankheit sprechen. Ich möchte das Bewusstsein dafür schärfen, dass nicht alle Behinderungen auf den ersten Blick sichtbar sind. Und dass Menschen, die unter Depressionen leiden und manchmal apathisch erscheinen mögen, deshalb nicht etwa keine Lust auf den Job haben. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich am liebsten unter Menschen bin, auch wenn es mir schlecht geht. Bin ich allein, wächst mir alles über den Kopf. Deshalb habe ich auch bei der Bewerbung angegeben: Home-Office ist nicht das Richtige für mich, ich will unter Kolleginnen und Kollegen sein. Meine Mitarbeitenden wissen das nun – und ich könnte mir keinen besseren Arbeitsplatz wünschen. Hier darf ich sein, wie ich bin.
Hezrin Hazrizal Abdul Halim, Manager Information Security Awareness & Training, Penang, Malaysia
Ich arbeite in Malaysia und leite hier ein Team, das sich weltweit um Informationssicherheit bei B. Braun kümmert. Mein Job bringt es mit sich, dass ich jeden Tag mit Menschen aus der ganzen Welt zu tun habe. Kulturelle Unterschiede sind also Teil meiner täglichen Arbeit. Mein Credo hier lautet, dass ich mich zuerst bemühe, meinem Gegenüber Verständnis entgegen zu bringen. Wenn man das macht, so meine Erfahrung, wird einem auch selbst mit sehr viel Verständnis begegnet.
Für mich ist die Arbeitssituation in Malaysia aufgrund der reichen Geschichte der drei großen ethnischen Gruppen, die wir als Malaien, Chinesen und Inder bezeichnen, etwas ganz Besonderes. Wir haben schon lange vor unserer Unabhängigkeit im Jahr 1957 als Malaysier in Harmonie zusammengelebt, und natürlich gibt es in all diesen Jahren einige einzigartige Unterschiede in Bezug auf unsere Hintergründe, unseren Glauben und unsere kulturellen Normen. So sehr es auch Stereotypen über unsere Eigenschaften gibt, die von den verschiedenen Rassen herrühren, so finde ich doch, dass wir uns gar nicht so sehr unterscheiden, wenn wir uns bei der Arbeit mit Respekt, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft begegnen.
Bei der konkreten Arbeit empfinde ich Vielfalt als große Bereicherung. Ein breites Spektrum an Erfahrungen – und Ethnie ist hier nur einer von sehr vielen Faktoren – hilft, die besten Ergebnisse zu erzielen. Als wir etwa vor kurzem mit japanischen Kunden zu tun hatten, fragte ich in meinem Team, wer sich mit dem Messenger LINE auskenne – der wird in Malaysia kaum verwendet, ist in Japan, Thailand und Kambodscha aber für jede Art der Kommunikation Standard. Ein Kollege, der Erfahrungen mit Japan hatte, konnte mir sehr schnell helfen. Besonders schön fand ich auch diese Aktion: Ein Kollege war im Krankenhaus und das gesamte Team gestaltete ihm ein Gute-Besserung-Poster – mit Wünschen auf Hindi, Mandarin, Malaiisch und anderen Sprachen. Angesichts dessen musste ich wieder einmal an einen Spruch denken, der mir sehr passend erscheint: „Die Schönheit eines Gartens liegt nicht nur in einer Blume."
Sam Fairbanks, Learning & Development Specialist, Sheffield, Großbritannien
Ich arbeite im Personalwesen und beschäftige mich hauptsächlich mit der Entwicklung unserer Führungskräfte. Mehrere Studien belegen, dass Vielfalt ein Thema ist, das im gesamten Unternehmen eine Rolle spielt, weil es alle Mitarbeiter*innen betrifft. Führungskräfte übernehmen jedoch eine besondere Verantwortung, wenn es um Vielfalt geht. Sie müssen ein Vorbild für die Förderung von Diversität sein: Leben sie diese jeden Tag vor und agieren mit viel Sensibilität, strahlt das auf das ganze Team ab. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist: wie kann man sich selbst die eigenen Vorannahmen bewusst machen?
Wir arbeiten hier mit verschiedenen Werkzeugen, die analysieren helfen. Werden Frauen in unserer Organisation als emotionaler angesehen oder wird erwartet, dass sie in bestimmten Situationen in Tränen ausbrechen? Werden Männer als logischer und rationaler angesehen? Diese Vermutungen können schon bei der Rekrutierung in Gespräche einfließen und haben zur Folge, dass die sich bewerbenden Personen nicht individuell, sondern in Stereotypen wahrgenommen werden. Macht man sich die Prämissen des eigenen Denkens jedoch bewusst, kann man gegensteuern – und die Personen als die Individuen erscheinen, ja strahlen lassen, die sie sind.
Joyce Njiru, Finanzcontrollerin, Nairobi, Kenia
Das Verständnis von Vielfalt hat in Kenia eine spezielle Ausprägung. Über sexuelle Orientierung wird zum Beispiel fast nie gesprochen – über non-binäre Personen noch weniger. Das Thema Frauen in Führungspositionen wird wichtiger, aber hier gibt noch viel zu tun. Ein landesspezifisches Thema ist die Vielfalt der ethnischen Gruppen. Es gibt in Kenia 42 davon, mit jeweils unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Lebensstilen.
Bei Neueinstellungen unserer zwei B. Braun-Gesellschaften in Kenia achten wir sehr auf Vielfalt. Das geschieht nicht mit Quoten für einzelne Volksgruppen. Es ist vielmehr eine unausgesprochene Realität, dass bei uns viele unterschiedliche Ethnien arbeiten. Dabei geht es nicht nur um Inklusion. Als Unternehmen der Medizintechnologie richten wir uns naturgemäß nicht nur an eine Gruppe – zum Beispiel an die Menschen in städtischen Ballungsräumen. Wir haben auch Kunden im ländlichen Raum, und um diese zu verstehen und vor allem richtig anzusprechen, ist eine ethnische Vielfalt schlicht notwendig.
“Als Unternehmen der Medizintechnologie richten wir uns naturgemäß nicht nur an eine Gruppe. Ethnische Vielfalt ist schlicht notwendig!”
Renata Almeida, Senior Project Manager Digital HR, Melsungen, Deutschland
Ich bin Brasilianerin, arbeitete in Brasilien schon für B. Braun, bevor ich 2020 zum deutschen Hauptsitz nach Melsungen kam. Hier arbeite ich am globalen Projekt ‚HR SuccessFactors‘, einem der großen digitalen Projekte unseres Unternehmens, um HR-Prozesse technologisch und organisatorisch weltweit zu harmonisieren. Vielfalt spielt dabei nicht nur auf individueller Ebene eine entscheidende Rolle. Unser Ziel ist es, Menschen immer so anzusprechen, wie sie sind. Vielfalt kann sich aber auch auf unterschiedliche Arbeitskulturen beziehen.
B. Braun ist ein deutsches Unternehmen, das auf verschiedenen Kontinenten tätig ist. Daher ist es erforderlich, offen für unterschiedliche Denkweisen, Kulturen und Hintergründe zu sein. Bei einer solchen Vielfalt wäre es nicht sinnvoll, in einem solchen globalen Projekt nur eine deutsche Perspektive einzunehmen.
In Märkten wie Brasilien beispielsweise herrscht auf dem Arbeitsmarkt eine hohe Mobilität, sodass viel Aufwand betrieben wird, um Talente anzuziehen und zu halten. In Deutschland hingegen ist der Markt stabiler und es geht stärker darum, die digitale Transformation zu gestalten. Wenn wir nicht bereit sind, einander zuzuhören und die spezifischen Umstände an verschiedenen Standorten zu verstehen, schöpfen wir möglicherweise nicht unser volles Erfolgspotenzial aus. Vielfalt bedeutet, unterschiedliche Umgebungen zu erkennen, auf sie zu reagieren – und auf sie einzugehen. Aber zuerst muss man eine Arbeitskultur erkennen, anerkennen und annehmen, um das Beste aus einer vielfältigen Belegschaft herauszuholen und Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass sie hierher gehören. Nur mit Empathie, offener Kommunikation und Transparenz können wir Fortschritte erzielen – zum Nutzen aller.
Yongji Fu, Vice President und Head of Research & Development, Penang, Malaysia
Ich arbeite in einem sehr heterogenen Team, insbesondere in Bezug auf Herkunft, Kultur und ethnische Zugehörigkeit. Ich selbst bin Chinese, und zu meinen Kolleg*innen hier gehören Menschen mit malaysischer, indischer und deutscher Herkunft. In unserer täglichen Arbeit merkt man das vor allem daran, wer an welchen Tagen frei hat. Zum Beispiel gibt es das muslimische Fest des Fastenbrechens, das hinduistische Diwali, das chinesische Neujahrsfest oder die christlichen Weihnachtsfeiertage. Es herrscht hier viel Offenheit und Neugier in Bezug auf diese kulturelle Vielfalt, viele interessieren sich dafür und freuen sich für die anderen.
Diversität ist bei uns aber nicht nur eine Frage des Respekts, sondern spielt in der konkreten Arbeit eine entscheidende Rolle. In unserer Abteilung sind wir dafür verantwortlich, die Innovationsplanung für unsere intravenösen Kathetern zu erstellen und umzusetzen. Wenn diese Katheter nun von einer homogenen Gruppe von Ingenieuren entwickelt werden, Pflegekräfte als unsere Kunden aber zum Beispiel in Alter und Geschlecht sehr divers sind, wäre das nicht ideal. Das bedeutet: Wir benötigen die spezifischen Erfahrungen, den Blick und den Hintergrund unterschiedlicher Menschen, um ein Produkt zu entwickeln, mit dem Pflegekräfte dann auch tatsächlich gerne arbeiten.
“Diversität ist bei uns aber nicht nur eine Frage des Respekts, sondern spielt in der konkreten Arbeit eine entscheidende Rolle..”
Joe Grispo, Senior Vice President und Chief Sales Officer, Bethlehem, PA, USA
Ich leite den Vertrieb für die Region Nordamerika. Diversität ist in den letzten Jahren bei unseren Kunden und Partnern zu einem sehr wichtigen Thema geworden. Die USA sind sehr vielfältig, und es ist entscheidend, dass wir auch diejenigen repräsentieren, die unsere Produkte nutzen – medizinisches Fachpersonal und Patient*innen. Der gerechte Zugang zum Gesundheitsmarkt ist ein Thema, das es schon seit einiger Zeit gibt. Aber die Covid-Pandemie hat die Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung von Minderheiten in den Vordergrund gerückt.
Als Gesundheitsunternehmen haben wir die Verantwortung, unseren Teil dazu beizutragen, Gerechtigkeit im Gesundheitswesen zu fördern. Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen, zum Beispiel mit Marathon Medical. Das Vertriebsunternehmen für medizinische Versorgung wird von einem im Vietnamkrieg versehrten Veteranen geleitet und verkauft Produkte an Gesundheitseinrichtungen für andere Veteranen. Oder mit Kerma Medical, einem Vertriebsunternehmen, das mit Kunden und Lieferanten zusammenarbeitet, um ihre Diversitätsziele zu erreichen. Ein vielfältiges Vertriebsteam bedeutet, dass unsere Kunden und Vertriebspartner immer mit Menschen zusammenarbeiten können, die ähnliche Erfahrungen und Hintergründe haben – und so eine vertrauensvolle Atmosphäre entsteht.
Higor Santana, Commercial Excellence Trainee, Rio de Janeiro, Brasilien
Vermutlich kann man mich selbst als Beispiel für Diversität bei B. Braun Brasilien erachten. Ich bin offen schwul und komme aus einer sehr ländlichen Region. Weil Brasilien eine sehr gemischte Gesellschaft ist, erscheint es vielleicht zunächst nicht so segregiert, wie es tatsächlich ist. Ein Beispiel für diese Ungleichheit ist, dass Absolvent*innen von Eliteuniversitäten mit Auslandserfahrung gerade in Traineeprogrammen die besten Chancen haben. Aber natürlich gehen meist nur sowieso schon Privilegierte auf diese Hochschulen und können sich einen Aufenthalt im Ausland leisten.
B. Braun Brasilien steuert dem gezielt entgegen, indem es ein Traineeprogramm ohne solche Ausschlusskriterien anbietet, um ein vielfältiges Team zusammenzustellen und auch weniger privilegierten Gruppen eine Chance zu geben. Wir sind eine sehr gemischte Trainee-Gruppe, der Umgang ist toll – wir sind alle Freunde geworden.
Vor kurzem bin ich dem Diversity Committee von B. Braun Brasilien beigetreten. Unsere Aufgabe ist es, das Bewusstsein für Inklusion in allen Unternehmensbereichen zu schärfen und mit eigenen Erfahrungen alle Mitarbeiter*innen zu erreichen.
Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben: Ich gehe offen mit meiner Homosexualität um und bin stolz darauf, jedem, der sich dafür interessiert, von meinem Leben mit meinem Mann zu erzählen. Eine Person, mit der ich arbeite und die aus einer sehr traditionellen Erziehung stammt, interessierte sich sehr für mein Leben als homosexueller Mann. Sie bemerkte, dass ein Familienmitglied schwul sein könnte und fragte mich, wie meine Familie reagierte, als ich mich outete. Wir haben uns lange unterhalten und ich konnte ihr ein gutes Gefühl, mehr Sicherheit und sogar konkrete Tipps geben. Erst danach habe ich gemerkt: Ich stehe hier für Vielfalt, und meine Erfahrungen zählen in diesem Umfeld – und das ist gut so.
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