Adimea®
Kontinuierliches Echtzeit-Monitoring der Dialysedosis (Kt/V)
Adimea Verfahren zum Echtzeitmonitoring
Adimea gestattet dem Arzt und Pflegeteam die Bestimmung der Dialysedosis während der Therapie. Somit können der Arzt und das Pflegeteam die Therapieparameter der Dialyse jederzeit während der Behandlung optimieren.
Der direkt im verbrauchten Dialysat gemessene Wert kann zur Bestimmung der Reduktion der harnpflichtigen Substanzen des Patienten herangezogen werden. Damit bietet Adimea ein höchst zuverlässiges und präzises Messverfahren zur fortlaufenden Kontrolle der aktuellen Kt/V-Werte über den gesamten Therapieverlauf.
Adimea beruht auf der Messung der aus dem Patienten entfernten Substanzen.
Adimea Technologie
Die wegweisende Technologie ermöglicht eine Messung im verbrauchten Dialysat. Indem Adimea fortlaufend die Veränderung der Stoffkonzentration analysiert, steht es in direkter Verbindung zum Patienten. Diese Eigenschaft macht Adimea sehr zuverlässig und präzise in der Bestimmung des therapieaktuellen Kt/V-Wertes.
Während der Therapie generiert das System auf Anwenderwunsch eine Warnmeldung, falls der geplante Zielwert nicht erreicht wird. Dies ermöglicht ein zielgerichtetes Anpassen von Behandlungsparametern – zu jedem Zeitpunkt der laufenden Dialyse.
Adimea verwendet die Prinzipien der Spektroskopie, um die Reduktion der Stoffkonzentration harnpflichtiger Substanzen im Dialysatabfluss zu bestimmen. Eine Lichtquelle sendet dabei ultraviolettes Licht durch das Dialysat. Die im Dialysat enthaltenen, während der Dialyse aus dem Plasma entfernten, Partikel absorbieren das Licht. Diese Absorption wird von einem Sensor gemessen.
Prinzip
Es wurde nachgewiesen [1], dass die Messungen der UV-Absorption zur Bestimmung der Dialysedosis herangezogen werden können, da eine sehr enge, lineare Korrelation zwischen dem gemessenen Signal der UV-Absorption und dem Harnstoff im Dialysat besteht. Die von Adimea aufgezeichneten Messwerte können daher als Ersatzparameter für den Harnstoff dienen.
Funktionalität während der Behandlung
Der Verlauf der gemessenen Stoffreduktion verschafft den wahren Überblick über die verabreichte Dialysedosis. Je nach Effektivität der Dialyse sinkt die Konzentration harnpflichtiger
Substanzen und somit auch die UV-Lichtabsorption über den Behandlungsverlauf. Durch die stetigen Messungen ergibt sich eine patientenindividuelle Verlaufskurve, die der Reduktion des Harnstoffs nahezu entspricht.
Diese gewonnenen Informationen verarbeitet Adimea für die Bestimmung und übersichtliche Darstellung des Kt/V-Wertes während der Therapie.
Der Dialysefortschritt wird schnell und einfach ersichtlich. Die grafische Darstellung des Therapieverlaufs und der relevanten Parameter (gewählter Behandlungsindex, Kt/V und URR, Echtzeitwerte, inkl. Übersicht über und Zugriff auf Behandlungszeit, Blutfluss bzw. Dialysatfluss) ermöglicht jederzeit eine optimale Anwenderunterstützung.
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[1] Uhlin F, Fridolin I, Magnusson M, Linberg L-G. Dialysis dose (Kt/V) and clearance variation sensitivity using measurement of ultraviolet absorbance (on-line), blood urea, dialysate urea and ionic dialysance. Nephrol Dial Transplant (2006) 21: 2225-2231
Vorteile von Adimea
Das Erreichen der Behandlungsziele wird somit optimal durch das Gerät unterstützt.
Patientenspezifische Faktoren, welche die Behandlungsdosis beeinflussen, werden ggf. ebenfalls von Adimea aufgezeichnet.
Diese innovative Messtechnologie sorgt für eine Transparenz der Dialysebehandlung über die gesamte Behandlungsdauer. Notwendige Anpassungen der Therapieparameter können jederzeit erfolgen. Die Wirkung zeigt sich unmittelbar. Die Speicherung der Daten auf der Patiententherapiekarte unterstützt außerdem die Analyse der Dialysedosis über mehrere Behandlungstermine hinweg, sodass Trends einfach ermittelt werden können.
Präzise, innovative Echtzeit-Messmethode
- Präzise, innovative Methode zur Bestimmung der Reduktion harnpflichtiger Substanzen am Patienten
- Echtzeit-Monitoring über die gesamte Therapiedauer durch fortlaufende Messung der Effektivität
Einfache und übersichtliche Bedienung
- Keine Bestimmung von V – lediglich prädialytisches Gewicht erforderlich
- Konfigurierbare und übersichtliche Darstellung von URR, spKt/V, eKt/V sowie der Ergebnisprognose
- Änderungen von Therapieparametern jederzeit möglich
Klinische Ergebnisse
Klinische Untersuchungen [2] zeigen eine sehr enge Korrelation zwischen den im Labor bestimmten Blut-spKt/V und dem von Adimea ermittelten spKt/V.
Bei insgesamt 64 Behandlungen wurden serielle Blutabnahmen zur Harnstoffbestimmung durchgeführt, um eine möglichst genaue Bestimmung des spKt/V aus dem Blut zu erhalten. Gleichzeitig wurde der von Adimea bestimmte spKt/V-Wert aufgezeichnet.
Der Vergleich der Daten zeigt (bei r = 0,93) eine exzellente Korrelation zwischen dem Blut-Kt/V und dem Kt/V von Adimea und somit eine hohe Genauigkeit der Methode. Der in diesen Studien aufgezeichnete Messfehler für die Gesamtbestimmung des Kt/V beträgt lediglich 7 %. Adimea – die technische Innovation im Kt/V-Monitoring.
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[2] Werner, Günthner et al., B. Braun Avitum AG, Melsungen, 2009.
Dialysedosis Kt/V
Optimierung der Therapiequalität
Die chronische Hämodialyse muss als Medikation angesehen werden, deren Dosis an die individuellen Erfordernisse des Patienten angepasst werden muss. Große internationale Studien [1, 2, 3, 4, 5, 6] haben gezeigt, dass die verabreichte Dialysedosis die Langzeitprognose eines Patienten beeinflusst.
Indikator für die Dialysedosis
Die Eliminierung von mit dem Harn ausgeschiedenen Substanzen aus dem Organismus ist für die Einschätzung der Effektivität einer Dialysebehandlung kritisch. Harnstoff wird aufgrund seiner Eigenschaften als Indikatorstoff verwendet:
- verteilt sich im gesamten Körperwasser gleichmäßig
- Konzentrationsunterschiede im Körper werden rasch ausgeglichen
- kann aufgrund seiner Molekulargröße fast vollständig im Dialysator entfernt werden
Die Eliminierung des Harnstoffs aus dem Organismus während der Behandlung spiegelt deshalb die Effektivität der Dialyse wider.
Folgende Methoden dienen der Quantifizierung der Harnstoff-Clearance:
Die URR (Urea Reduction Ratio)
ist die einfachste Methode zur Bestimmung der Dialysedosis.
URR (%) = (C0 - Ct)/C0 x 100
Der spKt/V (single-pool Kt/V)
berücksichtigt sowohl die Harnstoffproduktion während der Dialyse als auch den Effekt der Ultrafiltration.
spKt/V = - In (R - 0,008 x T) + (4 - 3,5 x R) x UF/W
Der eKt/V (equilibrierter Kt/V)
berücksichtigt außerdem den Harnstoff-Rebound.
eKt/V = spKt/V - 0,6/T x spKt/V + 0,03
Liste der Abkürzungen
Ct = Harnstoffkonzentration im speziellen Behandlungsfall;
C0 = prädialytische Harnstoffkonzentration; In = natürlicher Logarithmus;
R = Ct/CO; T = Dialysedauer in Stunden;
UF = Ultrafiltrationsvolumen in kg;
W = Gewicht nach HD in kg
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[1] Greene T, Daugirdas J, Depner T, Allon M, Beck G, Chumlea C, Delmez J, Gotch F, Kusek JW, Levin N, Owen W, Schulman G, Star R, Toto R, Eknoyan G; Hemodialysis Study Group. Association of achieved dialysis dose with mortality in the hemodialysis study: an example of "dose-targeting bias". J Am Soc Nephrol. 2005 Nov;16(11):3371-80. Epub 2005 Sep 28.
[2] Depner T, Daugirdas J, Greene T, Allon M, Beck G, Chumlea C, Delmez J, Gotch F, Kusek J, Levin N, Macon E, Milford E, Owen W, Star R, Toto R, Eknoyan G; Hemodialysis Study Group. Dialysis dose and the effect of gender and body size on outcome in the HEMO Study. Kidney Int. 2004 Apr;65(4):1386-94.
[3] Port FK, Ashby VB, Dhingra RK, Roys EC, Wolfe RA. Dialysis dose and body mass index are strongly associated with survival in hemodialysis patients. J Am Soc Nephrol. 2002 Apr;13(4):1061-6.
[4] Wolfe RA, Ashby VB, Daugirdas JT, Agodoa LY, Jones CA, Port FK. Body size, dose of hemodialysis, and mortality. Am J Kidney Dis. 2000 Jan;35(1):80-8.
[5] Held PJ, Port FK, Wolfe RA, Stannard DC, Carroll CE, Daugirdas JT, Bloembergen WE, Greer JW, Hakim RM. The dose of hemodialysis and patient mortality. Kidney Int. 1996 Aug;50(2):550-6.
[6] Yang C-S, Chen S-W, Chiang C-H, Wang M, Peng S-J, Kan Y-T. Effects of increasing dialysis dose on serum albumin and mortality in hemodialysis patients. Am J Kidney Dis. 1996 Mar;27(3):380-6.