Sie haben sich erfolgreich abgemeldet.
Noch nicht registriert?
Herausforderungen im Gesundheitswesen
Beschäftigte im Gesundheitswesen stehen unter wachsendem Druck. Steigende Arbeitsbelastungen, knappe Ressourcen und hohe Anforderungen in einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld führen zunehmend zu Erschöpfung. B. Braun unterstützt mit Lösungen, die eine spürbare Entlastung bringen können: More time for patient care.
Die Krise im Gesundheitswesen erscheint auf den ersten Blick als abstraktes Thema – doch beim Besuch eines Krankenhauses zeigt sich schnell, was sie konkret bedeutet. Professor Wolfgang Buhre, Präsident der European Society of Anaesthesiology and Intensive Care Medicine (ESAIC), bringt es auf den Punkt: „Als erstes bemerken die Patienten, dass die Wartezeiten länger werden und sich dadurch die Diagnostik gefährlich verzögern kann. Das ist es, was wir unter einer Krise in der Gesundheitsversorgung verstehen.“ Es gibt jedoch noch gravierendere Folgen: „Je ausgeprägter die Krise ist, desto weniger Zeit haben die Pflegekräfte für die Betreuung der Patienten, und desto wahrscheinlicher werden Fehler.“
Der Zeitdruck im klinischen Alltag kann schwere Folgen haben: Katheter werden falsch gelegt, Infektionen werden übersehen, Medikamente falsch verabreicht. Bei all dem ist klar: Der Pflegenotstand ist ein internationales Phänomen, denn in allen Ländern fehlt es an medizinischem Personal – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.
Wir haben es mit einem hochkomplexen System zu tun, in dem insbesondere die Alterung der Gesellschaft, fordernde Arbeitsbedingungen sowie Migration von Fachkräften eine wesentliche Rolle spielen. Keiner dieser Punkte lässt sich kurzfristig beheben. Es existiert keine einfache Lösung für alle Faktoren. Wolfgang Buhre, der auch Professor für perioperative Medizin und Anästhesiologie an der UMC Utrecht ist, dämpft zudem die Erwartungen an rein technische Lösungen wie etwa die Robotik: „Es wird sicherlich eines Tages Pflegeroboter geben, aber meiner Meinung nach nicht in den nächsten 20 Jahren.“ Dennoch sieht er auch Grund für Optimismus: „Wir können die Krise lösen“, sagt Professor Buhre, „wenn alle an einem Strang ziehen und an der Effizienz der Pflegesysteme arbeiten.“
B. Braun leistet hierzu einen entscheidenden Beitrag. Ziel ist es, ärztliche, pflegerische und administrative Tätigkeiten zu vereinfachen.
Das Ergebnis: mehr Zeit für die Patientenversorgung – more time for patient care.
Arbeitskräftemangel
Der Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen ist ein weltweites Problem. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis zum Jahr 2030 global 10 Millionen Arbeitskräfte im Gesundheitssektor fehlen. Allein die Hälfte davon betrifft fehlendes Pflegepersonal.
0Mio.
Pflegekräfte werden bis 2030 weltweit benötigt.
0Tsd.
unbesetzte Stellen in der Krankenpflege beim britischen National Health Service (NHS) im Jahr 2021.
0Mio.
prognostizierte Lücke beim medizinischem Personal in den USA bis 2026.
Dieser Mangel und die zunehmende Arbeitsbelastung werden spürbare Folgen für die weltweite Gesundheitsversorgung haben. Besonders betroffen sind Pflegekräfte. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hob dies hervor, als er das Jahr 2020 zum Internationalen Jahr der Krankenschwester und der Hebamme erklärte: „Pflegkräfte tragen eine der größten Belastungen im Gesundheitswesen. Sie leisten schwierige Arbeit und ertragen lange Arbeitszeiten, während sie Verletzungen, Infektionen und die psychische Belastung, die mit solch traumatischer Arbeit einhergehen, riskieren.“
Diese Analyse veranschaulicht die unterschiedliche Dichte an Gesundheitspersonal pro 1.000 Einwohner in ausgewählten Ländern – und macht deutlich, wie groß die internationalen Unterschiede sind. Sie zeigt zugleich, wie dringend weltweit eine vorausschauende Personalplanung im Gesundheitswesen erforderlich ist.
In einkommensschwachen Ländern drohen sich bestehende Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung weiter zu verschärfen. Während im Vereinigten Königreich mehr als acht Pflegekräfte auf 1.000 Menschen kommen, sind es auf den Philippinen weniger als fünf – und in Indien sogar nur zwei. Nach Angaben der WHO wird Afrika im Jahr 2030 voraussichtlich 52 Prozent des weltweiten Fachkräftemangels im Gesundheitswesen betreffen.
Auch in Ländern mit hohem Einkommen ist der Mangel spürbar – insbesondere durch die wachsende Nachfrage infolge einer alternden Bevölkerung. In den USA nennen 87 Prozent der Gesundheitsdienstleister den Personalmangel als ihre größte Herausforderung. Die WHO prognostiziert, dass es in Europa im Jahr 2030 rund 830.000 weniger Pflegekräfte geben wird als heute.
“Warum muss das Pflegepersonal wichtige Informationen von Hand abtippen? Könnte man das nicht mit einer Diktierfunktion aufzeichnen und mit einer geeigneten Software transkribieren?”
Burnout, Stress und Fluktuation
Zwar unterscheiden sich die Gesundheitssysteme weltweit – die Ursachen der Krise jedoch ähneln sich. Wolfgang Buhre bringt es auf den Punkt: „Ein wesentliches Merkmal des Pflegenotstands ist, dass die Attraktivität des Pflegeberufs stark abnimmt. Das merken natürlich auch die jungen Leute und wollen deshalb immer weniger in diesem Bereich arbeiten.“
Eine US-amerikanische Studie der Unternehmensberatung McKinsey, die stellvertretend für viele Industrieländer steht, zeigt: Viele Pflegekräfte empfinden ihre Arbeit als sinnvoll und den Kontakt zu Patientinnen und Patienten als bereichernd. Doch das reicht oft nicht aus, um die Belastungen zu kompensieren, die als dauerhaft herausfordernd und kaum beherrschbar erlebt werden.
0Tsd.
Menschen haben während der COVID-19-Pandemie den US-amerikanischen Pflegesektor verlassen.
0%
der befragten Pflegekräfte in Europa geben an, dass sie ihren Beruf aufgeben wollen.
0%
der Pflegekräfte in den USA denken konkret über einen Berufswechsel nach.
Die Folgen sind gravierend. In 90 Prozent der Industrieländer zeigen Pflegekräfte Unzufriedenheit mit ihrer Arbeit – oder leiden bereits an Burnout. In den USA ist die Burnout-Rate unter Pflegekräften zwischen 2018 und 2022 um 15 Prozent gestiegen.
“Einer der größten Stressfaktoren für das Pflegepersonal in Krankenhäusern ist, dass die verschiedenen Arbeitsschritte kaum miteinander synchronisiert sind. Hierfür gibt es längst technische Lösungen. ”
Burnout ist ein zentraler Faktor für die hohe Fluktuation im Pflegebereich. Die Bereitschaft, den Beruf zu verlassen, ist in vielen Ländern alarmierend hoch. Im September 2022 dachte fast ein Drittel der Pflegekräfte in den USA darüber nach, ihren Job aufzugeben. Im Vereinigten Königreich lag der Anteil bei 36 Prozent. In Japan berichten sogar 80 Prozent des Krankenhauspersonals, regelmäßig über einen Berufsausstieg nachzudenken.
Kurz gesagt: Die Situation ist ernst – und weltweit spürbar.
Der Verlust an Pflegekräften im Gesundheitswesen hat vielfältige Ursachen. Zu den häufigsten Gründen zählen Burnout infolge hoher Arbeitsbelastung, eine unzureichende Vergütung, fehlende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten sowie mangelnde Unterstützung im Arbeitsalltag. Diese strukturellen Probleme zu lösen, ist entscheidend, um qualifiziertes Pflegepersonal langfristig zu halten – und eine stabile, nachhaltige Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Migration
Da immer mehr Gesundheitsdienstleister auf der ganzen Welt über einen In vielen Ländern herrscht ein akuter Mangel an medizinischem Personal. Die weltweite Nachfrage übersteigt deutlich das vorhandene Angebot. Infolgedessen greifen wohlhabendere Länder zunehmend auf Fachkräfte aus ärmeren Regionen zurück. Jedes Jahr wandern Tausende von Pflegekräften, Ärztinnen, Technikern und anderen medizinischen Fachpersonen in Länder mit besseren Arbeitsbedingungen ab – ein Trend, der die Versorgung in den Herkunftsländern weiter schwächt.
0%
aller Pflegekräfte in Ländern mit hohem Einkommen wurden im Ausland geboren oder ausgebildet.
0%
der lokal ausgebildeten Ärzt*innen in Afrika südlich der Sahara arbeiten heute in Ländern mit hohem Einkommen.
0Tsd.
Pflegekräfte von den Philippinen sind derzeit in OECD-Staaten mit hohem Einkommen tätig.
Diese Abwanderung hat gravierende Folgen – vor allem für Länder, die ohnehin mit einem Mangel an medizinischem Personal zu kämpfen haben. Besonders betroffen ist der afrikanische Kontinent: In der Hälfte der Länder südlich der Sahara ist mehr als ein Viertel der lokal ausgebildeten Ärzt*innen ins Ausland gegangen. Die Migration betrifft dabei nicht nur Pflegekräfte, sondern auch ärztliches, technisches und beratendes Fachpersonal – mit weitreichenden Auswirkungen auf die Versorgungslage in den Herkunftsländern.
Die Migration von medizinischem Personal hat tiefgreifende Folgen für die weltweite Gesundheitsversorgung. Unterschiede bei Löhnen, Arbeitsbedingungen und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten führen dazu, dass Fachkräfte aus Ländern mit niedrigem Einkommen in wohlhabendere Regionen abwandern – und dort bestehende Personallücken schließen. Gleichzeitig verschärft dieser Trend den Mangel in den Herkunftsländern.
Ein besseres Verständnis der weltweiten Migrationsmuster ist essenziell, um Strategien zu entwickeln, die den internationalen Bedarf an Gesundheitspersonal ausgleichen und langfristig eine gerechtere Verteilung ermöglichen.
Daten der WHO aus 86 Ländern zeigen: Weltweit ist jede achte Pflegekraft in einem anderen Land geboren oder ausgebildet worden als in dem, in dem sie aktuell arbeitet. In wohlhabenden Ländern liegt der Anteil sogar deutlich höher. Beim britischen National Health Service (NHS) hat mehr als ein Viertel der Pflegekräfte eine andere Staatsangehörigkeit als die britische. Auch in Deutschland steigt der Anteil kontinuierlich: 2022 waren 14 Prozent der Pflegekräfte im Ausland ausgebildet – fast doppelt so viele wie fünf Jahre zuvor. Viele von ihnen kommen aus osteuropäischen Ländern oder aus der Türkei, um den wachsenden Fachkräftebedarf zu decken.
Die Hauptgründe für diese Abwanderung sind niedrige Löhne, hohe Betreuungsquoten und begrenzte Aufstiegschancen im Herkunftsland. Malaysia ist ein Beispiel für diese Entwicklung: Nach Schätzungen der Weltbank verliert das Land seit Ende der 1990-er Jahre jährlich rund 20 Prozent seiner ausgebildeten medizinischen Fachkräfte. Die wachsende Belastung des verbliebenen Personals wirkt sich spürbar auf die Arbeitszufriedenheit aus – einer Studie zufolge liegt sie im malaysischen Gesundheitswesen nur noch bei etwa 30 Prozent.
Diese Zahlen verdeutlichen: Migration von Fachkräften ist nicht nur ein Symptom globaler Ungleichheit, sondern auch ein Schlüsselfaktor, wenn es darum geht, die Gesundheitsversorgung weltweit zukunftsfähig zu gestalten.
Der weltweite Personalmangel macht medizinisches Fachpersonal zur wertvollsten Ressource in Krankenhäusern. Ihr begrenzteste Ressource ist Zeit. Entdecken Sie Lösungen, mit denen Sie wertvolle Zeit sparen können.
Mehr erfahrenQuellen